Straßenkreuzer
Das Projekt
Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen in sozialer Not
Ein Magazin, das zum Stadtbild gehört wie die Kaiserburg und Nürnberger Bratwürste, ist der Straßenkreuzer. Das Sozialmagazin gibt Menschen in schwierigen Lebenslagen Arbeit und bietet Bildung ohne Barrieren.
Ein Magazin, das zum Stadtbild gehört wie die Kaiserburg und Nürnberger Bratwürste, ist der Straßenkreuzer. Das Sozialmagazin gibt Menschen in schwierigen Lebenslagen Arbeit und bietet Bildung ohne Barrieren.
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Das Heft erscheint elfmal im Jahr mit jeweils 12.000 bis 18.000 Exemplaren und wird von Menschen mit wenig Geld, aber viel Lebenserfahrung verkauft. Vor dem Supermarkt, in der U-Bahn-Passage, auf dem Wochenmarkt, aber auch vor dem Staatstheater trifft man auf Menschen, die freundlich und stolz die neue Ausgabe verkaufen.
Eine Besonderheit des Straßenkreuzers ist der Fokus auf journalistische Professionalität. Die ausgesuchten Fotograf_innen, Journalist_innen und namhafte Künstler_innen, die mitmachen, sowie die authentischen Interviews und Reportagen machen das Blatt zu einer ansprechenden Lektüre. Zudem kommt beim Kauf oft ein kurzes Gespräch zustande, das Freude macht und zum Nachdenken anregt.
Ein weiteres Projekt, die Straßenkreuzer-Uni, ist aus dem Magazin entstanden. Hier wird seit 21 Semestern barrierefreie Bildung für arme, arbeits- und obdachlose Menschen angeboten. Jede_r ist als Hörer_in willkommen und das Angebot ist kostenfrei. Die Veranstaltungen sind thematisch breit gefächert und lebensnah. In Vorträgen, praktischen Übungen und Diskussionsrunden geht es zum Beispiel um die Landwirtschaft von morgen, Altersarmut, Selbstbehauptung, Gerichtsgutachten und Chorgesänge. Spannend sind die Vorträge auch durch wechselnde Settings, vom Museum über Küche bis zur Polizeiwache. Der informelle Charakter der Uni ermöglicht einen intensiven Austausch und macht Lust darauf, um die Ecke zu denken. Und das sollte man schließlich allen zugestehen, unabhängig von Einkommen, Wohnsitz und Bildungsgrad.
Das Magazin und die Uni sind zwei starke Pfeiler der Arbeit des Straßenkreuzers. Hinzu kommen seit 2008 die Schichtwechsel-Führungen, das sind Stadtrundgänge mit sogenannten "Expert_innen für besondere Lebenslagen". Je nach Tour bekommt man Einblick in soziale Problembereiche, welche meist auf dem eigenen Radar nicht auftauchen. Drogensucht und Prävention, unsichtbare Grenzen in der Stadt, die Situation der Frauen und Obdachlosigkeit sind nur ein Auszug der Themen, welche von persönlich betroffenen Stadtführer_innen geschildert werden. Der Besuch szenespezifischer Einrichtungen kann den Blick auf soziale Schichten verändern und bietet die Möglichkeit, Fragen auf Augenhöhe zu stellen. Der Straßenkreuzer überschreitet Schwellen - kommen Sie mit!
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