Kulturhauptstädtla | N.ORT
Das Projekt
Kreatives Kollektiv für urbane Experimente
Ein Platz, auf dem Welten aufeinander prallen, ist der Richard-Wagner-Platz in Nürnberg: Rechts das Staatstheater, links die Bundesagentur für Arbeit. Dieser Ort wurde im Sommer 2019 für einen Monat zum Schauplatz des Kulturhauptstädtlas.
Ein Platz, auf dem Welten aufeinander prallen, ist der Richard-Wagner-Platz in Nürnberg: Rechts das Staatstheater, links die Bundesagentur für Arbeit. Dieser Ort wurde im Sommer 2019 für einen Monat zum Schauplatz des Kulturhauptstädtlas.
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Eine kleine Stadt in der Stadt errichtete ein Kollektiv, das Akteur_innen aus Architektur, Stadtplanung sowie Sozial- und Umweltwissenschaften ins Leben riefen. Die Gruppe N.ORT besteht aus Benedikt Buchmüller, Charlotte Haas, Johanna Wiglinghoff, Jana Stadler, Konrad Ehelebe, Lena Endres und Philipp Eyrich. Sie alle verbindet die Vision, dass man Stadt selbermachen und aus Unorten neue Begegnungsstätten entstehen lassen kann. Sie schufen unweit der Oper ein öffentlich zugängliches Freiluftwohnzimmer mit Café und Bühne.
Wer im Juli 2019 den Platz überquerte, kam nicht an dem großen Pavillon mit seiner einladend offenen Holzstruktur vorbei. Weggeworfene Materialien aus der Bauindustrie wurden wiederverwendet und in ein Pop-up Café umfunktioniert. Dieses gab gegen Spende gerettete Lebensmittel aus, die gemeinsam auf den selbstgezimmerten Bänken und Hockern verspeist wurden. Im Vorfeld wurde hierfür ein Unterstützer_innen-Netz mit Marktständen, Supermärkten und Unternehmen aufgebaut. Ein vielfältiges Programm füllte das Kulturhauptstädtla mit Leben und ermöglichte Austausch und Begegnung von unterschiedlichen Schichten und Interessengruppen. Projekte wie Urban Gardening, ein Repair-Café, Konzerte, Clownsklassen, Mobiles Kino, Lesungen und Installationen ließen kaum Wünsche offen und führten dazu, dass das Kulturhauptstädtla täglich gut besucht war.
Für die Gruppe N.ORT sind Kultur und Nachhaltigkeit zwei verflochtene Begriffe. Sie wollen mit ihrem Beitrag das Stadtbild zum Positiven verändern und zeigen, welches Potenzial in ungenutzten Plätzen steckt. Die Message kam an und die Besucher_innen verweilten gern und bis spät in die lauen Nächte unter dem Pavillon. Fast kam es einem so vor, als wäre hier tatsächlich schon eine neue Stadt entstanden, auf einer Basis aus Holzstreben, guter Organisation und einem Handlungsdrang, der ansteckt. Das Kollektiv hat Nürnberg einen schönen Monat lang gezeigt, was abseits der etablierten Fahrwasser möglich ist und so neue Ideen in die Köpfe der Bevölkerung gespült.
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