mudra
Das Projekt
Alternative Jugend- und Drogenhilfe
Drogenhilfe kann man unterschiedlich auffassen: Der Gesellschaft "helfen", indem man die Konsument_innen therapiert oder unsichtbar macht - oder die Betroffenen unterstützen, indem man ihnen eine langfristige Perspektive gibt und ihr Leben mit der Sucht akzeptiert.
Drogenhilfe kann man unterschiedlich auffassen: Der Gesellschaft "helfen", indem man die Konsument_innen therapiert oder unsichtbar macht - oder die Betroffenen unterstützen, indem man ihnen eine langfristige Perspektive gibt und ihr Leben mit der Sucht akzeptiert.
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Seit den 1980er-Jahren bietet der Verein mudra ein breites Spektrum an ambulanten und stationären Angeboten der Drogenhilfe. Das Wort "mudra" stammt aus dem Sanskrit und bezeichnet eine äußerlich sichtbare innere Veränderung. Der Ansatz der akzeptierenden Drogenhilfe begleitet die Konsument_innen in ihrer Sucht und soll ihnen den bestmöglichen Alltag gewährleisten. Es geht also nicht um strenge Verbote und Bevormundung, sondern um eine realistische und langfristige Perspektive. Da man erfinderisch sein muss, um illegalen Drogenkonsum über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten, wird auch hier auf Kreativität gesetzt. Viele Konsument_innen sind kreativ, die mudra lenkt diese Eigenschaft in produktive Bahnen.
Die Kreativwerkstätten der mudra schaffen Arbeitsplätze für Menschen, welchen der Zugang zu Arbeit aufgrund ihrer Sucht oft von vornherein verwehrt wird. Die Schmuckwerkstatt bietet drogenabhängigen Frauen in verschiedenen Phasen der Rehabilitation eine echte Chance. Hier werden Ketten, Ohrringe, Broschen und Modeschmuck von Hand gefertigt.
Das Angebot besteht seit 1987, nach weiteren 10 Jahren kam die Nähwerkstatt hinzu. Eigene Designs und Näharbeiten aller Art werden hier von fachkundigen Mitarbeiterinnen angefertigt und verkauft. Der Klassiker sind die Umhängetaschen und Geldbeutel aus LKW-Planen, jedoch umfasst das Angebot mittlerweile ein breites Spektrum an hochwertigen, geschickt verarbeiteten Materialien und Produkten.
Das älteste Standbein der mudra ist der Arbeitsbereich "Wald und Holz". Ehemalige Drogenkonsument_innen und Substituierte werden hier in die Grundlagen und Techniken der Holzbearbeitung eingewiesen, um Aufträge von Privatkund_innen und gemeinnützigen Trägern zu bearbeiten. Spielgeräte, Brennholz, Möbel für den Außenbereich oder Inneneinrichtung - alles kein Problem für die Wald-Truppe.
Auch Haushaltsauflösungen und Reinigungsarbeiten werden angeboten und professionell ausgeführt. Im Online-Shop gewinnt man einen Eindruck von der Bandbreite der Produkte.
In den Arbeitsprojekten der mudra wird Eigenverantwortlichkeit gefördert und die Gesundheit der Klient_innen stabilisiert. Diese Schlüsselqualifikationen und die Tagesstruktur sind wichtig für einen besser gelingenden Alltag der Teilnehmer_innen. Eine Mitarbeiterin fasst zusammen: "Die Arbeit hier macht mich ganz verrückt, aber im positiven Sinne!"
Tags
- Soziales Handeln
- # Handwerk
- # Hilfe zur Selbsthilfe
- # Integration
- # Konsum
- # Lernen
- # Mobilität / Transport
- # Müll / Recycling