Ateliers Auf AEG
Das Projekt
Künstlerschaft in Zwischennutzung
Industriebrachen sind begehrte Spiel- und Arbeitsplätze. Bis die Bagger kommen und das, was ehemals Freiraum war, in eine am Reißbrett entworfene Form bringen. So ergeht es auch den Ateliers Auf AEG. Eine Geschichte vom Wandel, von Waschmaschinen und bezahlbaren Freiräumen.
Industriebrachen sind begehrte Spiel- und Arbeitsplätze. Bis die Bagger kommen und das, was ehemals Freiraum war, in eine am Reißbrett entworfene Form bringen. So ergeht es auch den Ateliers Auf AEG. Eine Geschichte vom Wandel, von Waschmaschinen und bezahlbaren Freiräumen.
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Die Ateliers Auf AEG entstanden aus einer privaten Initiative der MIB Investitionsgesellschaft, die das ehemalige AEG-Areal 2007 gekauft hat. Mit dem Ziel, die Flächen neu zu vermieten, wurden im Jahr 2008 Künstler_innen zu einer Zwischennutzung auf das Grundstück geholt, um den damals angeschlagenen Ruf, der über dem Gelände lag, zu verbessern und in eine optimistische Stimmung zu verwandeln.
In dem großen Atelierhaus auf dem Nordgelände fanden bis zu 80 Künstler_innen ein Zuhause, bei Quadratmetermieten zwischen 4 und 5 Euro. Die Mieter_innen sind in erster Linie bildende Künstler_innen aus Bereichen wie Malerei und Bildhauerei, doch auch Fotografie, Design, Goldschmiede und Theater haben hier Platz gefunden. Die Künstler_innenschaft ist weniger als Kollektiv zu betrachten denn als Individuen, die ihren Arbeitsplatz am gleichen Ort haben. Gleichzeitig hat sich unter den Mieter_innen durch die räumliche Nähe ein gutes Netzwerk entwickelt. Auch die gemeinsame Organisation der jährlichen Werkschau hat dazu beigetragen. Die vielen Tausend jährlichen Besucher konnten sich von der gelungenen Zusammenarbeit aller Beteiligten überzeugen und kamen deswegen gerne immer wieder. Für die Künstler_innen war dieses gebündelte Interesse an der regionalen Kunst jedes Jahr aufs Neue eine wichtige finanzielle Stütze.
Die Zwischennutzung endet im Jahr 2021, das Nordgelände wird danach für Wohnbau genutzt. In dieser Planung sind keine bezahlbaren Ateliers mehr vorgesehen. Aufgrund der Problematik, anderswo in der Region erschwingliche Gewerbeflächen zu finden, haben inzwischen schon etliche, auch erfolgreiche, ehemalige AEG-Künstler_innen Nürnberg den Rücken gekehrt und sind nach Frankfurt oder Leipzig gezogen, wo sie bei ihrer Neuansiedlung Unterstützung fanden. Was aus den derzeitigen künstlerisch tätigen Mieter_innen auf AEG wird, bleibt völlig offen. Im Zuge der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025 hoffen die dann heimatlosen AEG-Künstler_innen auf eine akzeptable Exit-Strategie.
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